Über die Installation
In seiner ortsspezifischen Installation Oskar. Eine Camouflage lässt Olaf Nicolai den Max-Mannheimer-Platz durch Tarnung vermeintlich verschwinden und erschafft damit eine komplexe Inszenierung der bedeutsamen Geschichte dieses Ortes. Zugleich stellt er diese Geschichte in einen erweiterten Zusammenhang: Unter Bezugnahme auf das Werk des von den Nationalsozialisten verfemten Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer wirft die Installation Fragen nach Kunst und Künstlerschaft unter den Bedingungen der Diktatur auf.
In der Abstraktion des Tarnmusters, das auf einen Entwurf Schlemmers von 1941 zurückgeht, klingt noch die radikale Modernität des Bauhauses nach. Doch diese Gestaltung verfolgte keine künstlerische Absicht, sie diente dem funktionalen Zweck der Tarnung. Die konstruktive Verbindung der beiden Kunstgattungen Architektur und Malerei, wie das Bauhaus sie wenige Jahre zuvor propagiert hatte, war nun verkehrt in eine fatale Symbiose von Malerei und Krieg.