Gespräch

Im innersten Kreis der Hölle Mit Ernst Piper

18. Sept 2025 | 19.00 Uhr

© 2025 www.ernst-piper.de

Der Lagerkomplex Auschwitz war aus vielen Gründen einzigartig innerhalb des nationalsozialistischen Lagersystems. Zwischen dem Konzentrationslager (Auschwitz I) und dem Zwangsarbeiterlager in Monowitz (Auschwitz III), wo die Buna-Fabrik der IG Farben AG errichtet wurde, gab es in Birkenau (Auschwitz II) ein Vernichtungslager. Dort wurden mehr als eine Million Menschen, 90 Prozent von ihnen Jüdinnen und Juden, ermordet.

Um diesen riesigen Komplex zu verwalten und zu beherrschen, bediente sich die SS eines Systems von Funktionshäftlingen. Zu ihnen gehörten auch die Männer des Sonderkommandos. Sie mussten die Menschen nach der Entkleidung in die Gaskammern führen, ihren Leichen in den Krematorien verbrennen und ihre Asche entsorgen. Bei dieser Arbeit war den Männern bewusst, dass ihnen dasselbe Schicksal bestimmt war. Die diabolische Grausamkeit des Holocaust wird an ihrem Schicksal besonders deutlich.

Ernst Piper, 1952 in München geboren, ist apl. Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam und lebt in Berlin. Er hat sich mit einer Arbeit über Alfred Rosenberg, den Chefideologen des Nationalsozialismus, habilitiert und zahlreiche Publikationen zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vorgelegt. Im Januar 2026 erscheint sein Buch Auschwitz. Die Topografie der Vernichtung bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Moderation: Paul-Moritz Rabe, NS-Dokumentationszentrum München