Geeignet für
Historisch und künstlerisch Interessierte sowie Multiplikator*innen
Eintritt frei
„Samstag, 21. April 1945. Gegen sieben waren wir erneut unter Beschuss. Das wird mir jetzt doch zu viel. Ich haue ab. Schlechtes Essen und jede Minute den Tod vor Augen, das macht einen Menschen kaputt.“. Der Niederländer Jan Bazuin war 19 Jahre alt, als er diese Sätze in seinem Tagebuch notierte. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits mehrere Monate als Zwangsarbeiter im Westen Münchens verbracht. Er gehörte damit zu mehr als 13 Millionen Menschen, die aus ganz Europa zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt wurden, darunter rund 500.000 Niederländer*innen wie er. In Jan Bazuins Tagebuch können wir den Zweiten Weltkrieg und die Zwangsarbeit in München durch die Augen eines Jugendlichen erfahren.
Im Rundgang folgen wir den Schilderungen Jan Bazuins, beginnend mit seinen Erfahrungen in seiner besetzten Heimatstadt Rotterdam bis hin zu seiner Flucht aus München. Wir besichtigen dabei Teile des ehemaligen Zwangsarbeiter*innenlagers in Neuaubing und des damaligen Reichsbahnausbesserungswerks. Die Orte sind fußläufig etwa zehn Minuten voneinander entfernt. Die berührenden Illustrationen von Barbara Yelin aus der 2022 erschienenen Ausgabe des Tagebuchs werden dabei mit den historischen Orten und den Tagebucheinträgen in Dialog gesetzt. Im Zentrum des Rundgangs stehen Fragen wie: Durch welche Quellen können wir uns eine bessere Vorstellung von NS-Verbrechen machen? Wie macht man diese Geschichte auch zukünftig für junge Menschen zugänglich?
Historisch und künstlerisch Interessierte sowie Multiplikator*innen
Bitte beachten Sie, dass der Rundgang im Freien stattfindet und dem Wetter entsprechende Kleidung empfohlen wird.