Fortbildung

Museum und Schule: Widerstand gegen das Vergessen Dokumentation und Erinnerung als Form jüdischer Selbstbehauptung im Nationalsozialismus

26. Okt 2023 | 10.00 Uhr

Blick in die Ausstellung „Wichtiger als unser Leben“, 2023. | © NS-Dokumentationszentrum München, Foto: Connolly Weber Photography

Das Klischee von den jüdischen Opfern des NS-Regimes, die passiv und ohne Gegenwehr ‚wie die Schafe zur Schlachtbank‘ gegangen seien, ignoriert nicht nur die spezifischen Bedingungen unter der Verfolgung, es lässt auch aus dem Blick, dass jüdische Selbstbehauptung tatsächlich in vielfältiger Form stattfand: von offenem Widerstand über Solidarität und Zusammenschluss bis hin zu Versuchen, das eigene Schicksal und die Verbrechen des Nationalsozialismus vor dem Vergessen zu bewahren.

Die Historikerin Andrea Löw (Institut für Zeitgeschichte / Zentrum für Holocaust-Studien) vermittelt in ihrem Fachvortrag zunächst einen Überblick über die verschiedenen Formen der jüdischen Selbstbehauptung unter der NS-Verfolgung, anschließend veranschaulichen wir bei einem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung Wichtiger als unser Leben das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos als besonders eindrückliches Beispiel für den jüdischen Widerstand gegen das Vergessen. Zuletzt wird in Workshops der Einsatz von entsprechenden Quellen und Materialien in Unterricht und Bildungsarbeit erprobt und reflektiert.