Deutschland 1923 – Das Krisenjahr Eine Zeitreise mit Schauspieler Roman Knižka, Dramaturgin Kathrin Liebhäuser, Theaterpädagogin Lisa Hörmann und dem Bläserquintett OPUS 45

Schlicht ‚Krisenjahr‘ oder ‚Das Jahr der schlecht gelöschten Brände‘ sind nur zwei Beschreibungen für das Jahr 1923, in dem die noch junge Weimarer Republik das schwerste Jahr seit ihrer Gründung erlebte. Es ist ein Jahr der hochdramatischen politischen Schlagzeilen, ein Jahr, in dem die noch junge Republik in ihren Grundfesten erschüttert wird. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen und der als Gegenmaßnahme verhängte passive Widerstand treiben die ohnehin schon davon galoppierende Inflation in astronomische Höhen. Separatistische Abenteurer und extremistische Parteien stellen die Reichseinheit vor eine Zerreißprobe, immer wieder drohen bürgerkriegsähnliche Zustände. Am 9. November putscht Adolf Hitler in München. So dramatisch das Jahr 1923 in politischer Hinsicht ist, so reich ist es aber auch an kulturellen Schlagzeilen: Rilkes Duineser Elegien erscheinen. Brecht sorgt für Theaterskandale. Der deutsche Film floriert, ebenso der Schlager. Seit Jahren entwickelt der Schauspieler Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 Bühnenprogramme zu politischen Themen, dabei stets dramaturgisch begleitet von Kathrin Liebhäuser (Theater Regensburg).

In einem Workshop und einem Konzert unternehmen wir eine dreistündige Zeitreise in besagtes Krisenjahr, lassen das Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen Revue passieren. Immer verbunden mit der Fragestellung, was wir aus Geschichte lernen können. Historische Parallelen wie Inflation oder das Erstarken politischer Ränder lassen aufhorchen. Außerdem wird das Konzert im Workshop nicht nur inhaltlich vorbereitet, sondern ein eigener kreativer Beitrag dafür entwickelt. Unter Anleitung von Schauspieler Roman Knižka stellen Musiker*innen und Workshopteilnehmende eine Parlamentsdebatte nach, die später Teil des Konzerts sein wird.