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Ein Monopol auf Erinnerungskultur? Memorial vor Gericht in Russland Mit Irina Scherbakova, Ekaterina Makhotina und Géraldine Schwarz

14. Dez 2021 | 19.00 Uhr

Über 122.000 Personen unterzeichneten bisher die Petition Hände weg von Memorial! für den Erhalt der Organisation, die vom Nobelpreisträger Andrej Sacharov mitbegründet wurde. | © Lilija Matveeva

Am 11. November 2021 beantragte die russische Generalstaatsanwaltschaft in Moskau die Auflösung von Memorial International und des Memorial Menschenrechtszentrums. 1988 als erste Nichtregierungsorganisation gegründet, ist Memorial die älteste und in Deutschland bekannteste Menschenrechtsorganisation im postsowjetischen Raum. Die Organisation widmet sich der Aufarbeitung der stalinistischen Verbrechen in der Sowjetunion und setzt sich ebenso für die Wahrung der Menschenrechte im heutigen Russland ein.

Bereits 2016 wurde Memorial als sogenannter „ausländischer Agent“ registriert, wie fast 100 Stiftungen, Organisationen und Privatpersonen in Russland. Über das Agentengesetz hinaus, steigt die Zahl an gerichtlichen Verfahren gegen Menschen, die sich für eine andere Form der Erinnerungskultur einsetzen.

Über den aktuellen Prozess und die Situation historischer Forschung in Russland diskutieren Irina Scherbakova, Ekaterina Makhotina und Géraldine Schwarz. Irina Scherbakova ist Historikerin, Übersetzerin und Gründungsmitglied von Memorial International. Ekaterina Makhotina ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Universität Bonn. Die Moderatorin des Abends Géraldine Schwarz ist Journalistin, Autorin und Dokumentarfilmerin. Begrüßen wird Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München.

Video zur Veranstaltung

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