Über die Ausstellung
Kranke und behinderte Menschen galten in der NS-Zeit als ‚Belastung‘ für die deutsche ‚Volksgemeinschaft‘ und wurden allein aus diesem Grund verfolgt. Dem sogenannten ‚Euthanasie‘-Programm, der Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen fielen mehr als 200.000 Menschen zum Opfer. Mit der Ausstellung erfasst, verfolgt, vernichtet befasste sich das NS-Dokumentationszentrum mit der Frage nach dem Wert des Lebens und dokumentiert die Geschichte von Ausgrenzung, Zwangssterilisationen und Massenmord. Wie auch in der Ausstellung München und der Nationalsozialismus wurden Einzelschicksale und Biographien von Opfern und Täter*innen gezeigt, ebenso auch die Auseinandersetzung mit diesem Teil der NS-Geschichte nach 1945.
Die Ausstellung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Verbindung mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors erarbeitet. Für die Präsentation in München hat die AG Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München einen ergänzenden Teil erarbeitet, der speziell die ‚Euthanasie‘ in München und Bayern behandelt. Zur Ausstellung wurde neben einem Katalog und einem Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Vorträgen und Diskussionsrunden auch ein spezielles Vermittlungsprogramm angeboten. Außerdem gab es Rundgänge und Seminare in Leichter Sprache, um lernbehinderten Besucher*innen den Zugang zu den Themen des NS-Dokumentationszentrums zu erleichtern.