Anton Drexler (13.6.1884 München – 25.2.1942 München)

Biografien
Verfasst von Sabine Schalm

Gründer der DAP, Mitverfasser des NSDAP Parteiprogramms, Blutordensträger

Anton Drexler (r.) und Rudolf Schüssler in der Geschäftsstelle der NSDAP im Sterneckerbräu, Aufnahme von 1925. | BSB, hoff-6673

Anton Drexler, Sohn eines Eisenbahnarbeiters, war seit 1902 als Werkzeugschlosser in der Eisenbahn-Hauptwerkstätte in München beschäftigt. 1917 trat er der Deutschen Vaterlandspartei bei. Zusammen mit dem Journalisten Karl Harrer gründete er am 5.1.1919 die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) in München mit sozialistischer, antisemitischer und nationalistischer Ausrichtung und übernahm den Vorsitz der Partei.

Im August 1919 veröffentlichte Drexler die Broschüre Mein politisches Erwachen. Seine Ideen fanden nach der Umbenennung der DAP in NSDAP am 24.2.1920 auch Eingang in das neue 25-Punkte-Programm der Partei.
1921 übernahm Adolf Hitler die Führung der NSDAP, und Anton Drexler fungierte bis 1923 nur mehr als Ehrenvorsitzender der NSDAP. Damit schwand auch sein unmittelbarer Einfluss in der Partei. Während des Parteiverbots 1924 war er eines der führenden Mitglieder des Völkischen Blocks in Bayern und Landtagsabgeordneter bis 1928. Aufgrund von Differenzen mit Hitler beteiligte sich Drexler 1925 nicht an der Neugründung der NSDAP, sondern am Nationalsozialen Volksbund.

Nach 1928 trat er bis zu seinem Wiedereintritt in die NSDAP nach der Machtübernahme 1933 politisch nicht mehr in Erscheinung. Für seine Rolle in der frühen Parteigeschichte wurde er 1934 mit dem ‚Blutorden‘ ausgezeichnet. 1937 wurde Drexlers Broschüre Mein politisches Erwachen wieder aufgelegt und von den Nationalsozialisten propagandistisch ausgeschlachtet. Politischen Einfluss vermochte sich Drexler bis zu seinem Tod 1942 allerdings nicht mehr zu verschaffen.

Quellen

Piper, Ernst: Alfred Rosenberg: Hitlers Chefideologe, München 2005.
Tyrell, Albrecht: Vom Trommler zum Führer, München 1975.

Empfohlene Zitierweise

Sabine Schalm: Drexler, Anton (publiziert am 19.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/drexler-anton-163