Quellen
Diem, Veronika: Die Freiheitsaktion Bayern. Ein Aufstand in der Endphase des NS-Regimes, Kallmünz 2013.
Eintritt frei
Angehöriger der Dolmetscher-Kompanie im Wehrkreis VII und Teilnehmer am Aufstand der Freiheitsaktion Bayern (FAB)
1930 bis 1937 studierte Leiling in München, London und Würzburg Rechtswissenschaften. Zunächst arbeitete er in der Bayerische Treuhand AG, dann als Regierungsrat in der Reichsfinanzverwaltung. Der NSDAP trat er im Februar 1940 bei. Im September 1941 zur Wehrmacht eingezogen, trat er im November den Dienst in der Dolmetscher-Kompanie an. Hier war er als sogenannter Sprachmittler für Englisch tätig, von Mai 1942 bis März 1943 in den Niederlanden und anschließend als Lehrer für Sprachunterricht in der Dolmetscher-Kompanie.
Im Rahmen der Aufstandsvorbereitungen war er eine zentrale Figur, auch als Kontaktmann zu weiteren Gruppen der FAB. Wahrscheinlich hat er das Zehn-Punkte-Programm der FAB verfasst. In der Aufstandsnacht selbst versuchte er an der Seite von Rupprecht Gerngross vergeblich, Reichsstatthalter von Epp zur Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten zu bewegen. Nach dem Scheitern des Aufstandes konnte er sich verborgen halten.
Ab August 1945 war Ottheinrich Leiling Rechtsanwalt in München. 1950 wurde er Justiziar des Bayerischen Rundfunks und konnte fünf Jahre später sogar mit einer Arbeit über „Die Gesetzgebungsbefugnis zur Neuordnung des Rundfunkwesens“ an der LMU promovieren. Anders als der Name Gerngross wird sein Name zu Unrecht wesentlich seltener genannt, wenn es um die Erinnerung an die FAB geht.
Diem, Veronika: Die Freiheitsaktion Bayern. Ein Aufstand in der Endphase des NS-Regimes, Kallmünz 2013.