Neue Zeitung (1918 – 1934)

Organisationen
Verfasst von Paul Hoser

Parteizeitung der USPD und ab 1922 der KPD

Die Neue Zeitung war das Presseorgan der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD). Sie erschien erstmals am 20.12.1918 in München als Tageszeitung. Ihren Kurs bestimmte Kurt Eisner. Redakteur war von Januar 1919 bis 1922 Richard Kämpfer. Durch Vermittlung des nationalbolschewistisch eingestellten Hauptmanns a.D. Beppo Römer, einem der Führer des Bundes Oberland, flossen Gelder des Bundes an die Neue Zeitung. Nach der Vereinigung des linken Flügels der USPD mit der KPD wurde die Neue Zeitung das Zentralorgan der KPD für den Bezirk Südbayern. Die Berliner Zentrale der KPD war durch ihre Druckerei Miteigentümerin. Die Auflage schwankte zwischen 2000 und 3000.

Vom 24.1. bis zum 25.2.1925 war die Zeitung verboten. Zwei ihrer Redakteure, Walter Häbich und Franz Stenzer, kamen 1933 im Konzentrationslager Dachau um. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Bayern am 9.3.1933 wurde die Neue Zeitung in Bayern endgültig verboten. Danach wurde sie noch bis August 1934 trotz mehrfacher Verhaftungen im Untergrund hergestellt.

Quellen

Detjen, Marion: „Zum Staatsfeind ernannt…“. Widerstand, Resistenz und Verweigerung gegen das NS-Regime in München, München 1998.
Hoser, Paul: Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe der Münchner Tagespresse zwischen 1914 und 1934, Frankfurt am Main u. a. 1990.

Empfohlene Zitierweise

Paul Hoser: Neue Zeitung (1918 – 1934) (publiziert am 20.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/neue-zeitung-593