Quellen
Stadtarchiv München, Personalmeldebogen.
KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsregister.
Eintritt frei
In München praktizierender Arzt, verfolgt als Homosexueller
Rudolf Peters wurde 1887 in Moorsee im Großherzogtum Oldenburg als Sohn des Gutsbesitzers Wilhelm Peters und seiner Frau Anna geboren. Peters wurde 1916 in Freiburg im Breisgau mit summa cum laude zum Dr. med. promoviert. Im Januar 1919 zog er nach München, arbeitete als Volontär-Assistent an der 2. Medizinischen Klinik und ließ sich im Dezember 1926 in der Barer Straße nieder, wo er in seiner eigenen Wohnung praktizierte.
Im Dezember 1936 wurde er von der Gestapo aufgrund homosexueller Handlungen verhaftet, kurz darauf in das KZ Dachau gebracht und musste dort die Häftlingsnummer 11159 tragen. Seine KZ-Haft wurde von Januar bis April 1937 unterbrochen, offenbar wollte die Gestapo ihn verhören, um die Namen weiterer Homosexueller zu erfahren, oder man hatte ihn zur Verbüßung einer Haftstrafe vorübergehend in ein Gefängnis gebracht. Danach kam er als ‚Schutzhäftling‘ zurück nach Dachau. Am 28.8.1937 starb Peters im KZ Dachau als einer der ersten homosexuellen Inhaftierten. Dasselbe Schicksal sollten bis zum Ende des Krieges noch weitere 120 Häftlinge mit dem ‚Rosa Winkel‘ allein in Dachau erleiden. In Peters Meldeunterlagen ist als Todesursache „Selbstmord durch Erhängen“ angegeben.
Stadtarchiv München, Personalmeldebogen.
KZ-Gedenkstätte Dachau, Häftlingsregister.