Quellen
Kraus, Hans-Christof: Süddeutsche Monatshefte, in: Historisches Lexikon Bayerns. URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44812 (zuletzt aufgerufen am 10.7.2014).
Eintritt frei
Kulturzeitschrift
Die „Süddeutschen Monatshefte“ wurden 1904 in München gegründet. Redakteur war Paul Nikolaus Cossmann, Er bewegte sich immer mehr in eine nationale Richtung, und während des Ersten Weltkriegs gelang es ihm, die demokratischen Anteilsinhaber aus dem Verlag zu drängen und durch extreme Nationalisten zu ersetzen. Nach dem Zusammenbruch ließ er auch die Weimarer Demokratie verächtlich machen. Vor allem galt sein Kampf dem Versailler Vertrag und der „Kriegsschuldlüge“, d. h. der Festschreibung des Versailler Vertrages, Deutschland trage allein die Schuld am Kriegsausbruch.
1925 verklagte Cossmann die „Münchener Post“, die ihn der Geschichtsfälschung bezichtigt hatte. Er hatte den Sozialdemokraten vorgeworfen, durch ihre Agitation die Moral der Bevölkerung zu untergraben und so der „im Felde unbesiegten“ Armee einen Dolch in den Rücken gestoßen zu haben. In dem Aufsehen erregenden „Dolchstoßprozeß“ bewertete das Gericht diese Interpretation Cossmanns lediglich als „Irrtum“ und verhalf ihm damit zu einem juristischen Erfolg.
Trotz ihrer nationalistischen Tendenz stand die Zeitschrift den Nationalsozialisten kritisch gegenüber. Ihre Hoffnung war auf die Restauration der Wittelsbacher Monarchie gerichtet: Das Januarheft 1933 trug bezeichnenderweise den Titel „König Rupprecht“. 1936 wurde die Zeitschrift eingestellt. Cossmann starb 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt.
Kraus, Hans-Christof: Süddeutsche Monatshefte, in: Historisches Lexikon Bayerns. URL: http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44812 (zuletzt aufgerufen am 10.7.2014).