Der gelernte Mechaniker Franz Weber war bereits als Jugendlicher verschiedenen Arbeiterkulturvereinen beigetreten, der SPD gehörte er seit 1926 an. Nach der Machtübernahme 1933 schloss er sich den „Roten Rebellen“ an, einer Widerstandsgruppe um Franz Faltner, der ehemalige Mitglieder des Reichsbanners im Münchner Osten und des Arbeiter- Turn- und Sportvereins Aubing angehörten. Kurz nachdem die Gruppe entdeckt wurde, verhaftete die Bayerische Politische Polizei Weber am 28.4.1935. „Schutzhaft“ und Untersuchungshaft zogen sich bis 15.3.1937 hin.
In der Anklageschrift vom 22.12.1936 wurde ihm vorgehalten, er habe ein hochverräterisches Unternehmen vorbereitet, um die Verfassung des Reichs mit Gewalt oder durch Gewaltandrohung zu ändern. Von Faltner habe er illegale Druckschriften bezogen und jemanden angeworben, der ihm diese Schriften abnahm. Er soll vier Aufnahmen des Münchner Flugplatzes Oberwiesenfeld, eine Skizze des dort gelegenen Kasernenviertels und Bilder von einer Luftschutzübung in Haidhausen besorgt haben. Dieses Material sei „zur Verwertung für die hochverräterischen Ziele der illegalen SPD“ (Zarusky/Mehringer, Fiches 0082 f.) bestimmt gewesen. Als er zur Verhandlung vor dem Volksgerichtshof in Berlin gebracht werden sollte, kam er unter ungeklärten Umständen (in der offiziellen Version durch Selbstmord) auf dem Transport in der Nähe von Halle ums Leben.