Lesung

Die „rote Gräfin“: Wiederentdeckung der linken Autorin Hermynia zur Mühlen Mit Julia Cortis, Sven Hanuschek und Katharina Manojlovic

16. Feb 2022 | 19.00 Uhr

Hermynia Zur Mühlen im Gespräch mit Wieland Herzfelde | © Literaturarchiv/Akademie der Künste Berlin

Die Schriftstellerin und Übersetzerin Hermynia Zur Mühlen (1883–1951) gehörte Ende der 1920er Jahre zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Autorinnen. Die überzeugte Kommunistin verarbeitete in Kurzgeschichten, Romanen, Hörspielen, Kinder- und Jugendbüchern die brennenden politischen, gesellschaftlichen und feministischen Fragen ihrer Zeit. Ihre Werke erschienen teils unter Pseudonym, unter anderem im berühmten linken Malik-Verlag des Publizisten Wieland Herzfelde. 1933 belegten die Nationalsozialisten die in Wien geborenen Autorin mit einem Publikationsverbot und ließen ihre Bücher verbrennen. Zur Mühlen floh aus Deutschland über Wien und Bratislava nach England, wo sie 1951 starb. Ihr weitgehend in Vergessenheit geratendes Werk wurde erst in jüngerer Zeit für eine breitere Öffentlichkeit wiederentdeckt.

Mit einem Podiumsgespräch erinnern wir an diese herausragende Autorin und beleuchten die literarische Bedeutung und Aktualität ihres Schaffens. Unsere Gäste sind Julia Cortis, die Zur Mühlens Roman Unsere Töchter, die Nazinen 2021 als Hörbuch publiziert hat, der Literaturhistoriker Sven Hanuschek von der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Katharina Manojlovic vom Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek.