Memory Loops. Ein virtuelles Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus
Matinee und Gespräch mit der Künstlerin Michaela Melián
7. Nov 2021 | 11.00 Uhr
Vor elf Jahren schuf die Künstlerin Michaela Melián mit den „Memory Loops“ ein wegweisendes digitales Audiokunstwerk: Die aus 300 Tonspuren zusammengesetzte Collage von Stimmen und Musik liegt wie ein Geflecht der Erinnerung über der Stadt München und setzt den Opfern des Nationalsozialismus ein virtuelles Denkmal.
Die Memory Loops basieren auf Originalstimmen von NS-Opfern und Zeitzeug*innen: Zeugnisse von Diskriminierung, Verfolgung und Ausgrenzung während des NS-Regimes in München. Die transkribierten Berichte werden von Schauspieler*innen gesprochen, historische Dokumente von Kindern gelesen, die Aufnahmen in eine originale Musikkomposition eingebettet.
Für das NS-Dokumentationszentrum München hat Michaela Melián nun eine Audioinstallation realisiert, mit der die Memory Loops künftig dort erfahrbar sind. Zur Eröffnung spricht Michaela Melián mit Anke Hoffsten (NS-Dokumentationszentrum München) und Daniel Bürkner (Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Kunst im öffentlichen Raum) über ihre künstlerische Idee, die aufwendige Entstehung des Projekts und seine weitreichende Wirkung. Dabei werden zentrale Fragen von Kunst und Erinnerung mit besonderem Blick auf den aktuellen Umgang mit digitalen Zeitzeugnissen diskutiert.