Installationsansicht, 2024 | © NS-Dokumentationszentrum München, Foto: Connolly Weber

TAKDİR. Die Anerkennung Installation

Installation mit interaktivem Tutorial von Ülkü Süngün

22. Juni bis 28. Juli 2024

Über die Installation

In ihrem Tutorial bringt die Künstlerin Ülkü Süngün interessierten Teilnehmenden die korrekte Aussprache der Namen der zehn Mordopfer des NSU bei. Im Akt des repetitiven Aussprechens der zehn Namen klingen Erinnerung und Anerkennung nach. Es entsteht ein temporäres Denkmal an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

Das Tutorial beruht auf der partizipativen Performance TAKDİR. Die Anerkennung, die Ülkü Süngün am 21. Juni 2024 im NS-Dokumentationszentrum München zeigte. Beides entwickelte Süngün aus einem aktivistischen Kontext heraus und fragt auf diesem Wege nach Praktiken der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum. Wer wird öffentlich erinnert, wer bekommt Denkmäler und wer nicht? Wie kann sich Erinnerung in der Sprache ausdrücken? Und was bedeutet der jeweilige Moment des Erinnerns für jede*n Einzelne*n von uns? Das großformatige Bild der kalligraphierten Namen wird umrahmt von marmoriertem Papier, der traditionellen türkischen Kunst Ebru. Es entsteht eine Art Bühnenbild, das den Respekt vor den Ermordeten auf einer weiteren Ebene versinnbildlicht.

Infos

Laufzeit
22. Juni bis 28. Juli 2024

Ort
NS-Dokumentationszentrum, 1. Obergeschoss

Die Installation ist  Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute.

Über die Künstlerin

Ülkü Süngün (*1970) ist bildende Künstlerin und Aktivistin. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart, wo sie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Bildhauerei studierte. Mittels unterschiedlicher Medien wie Fotografie, Video, Installation oder Lecture Performance setzt sie sich kritisch mit Themen wie Migration, Identität und Erinnerung auseinander und bezieht dabei auch immer wieder den öffentlichen Raum ein.

Ülkü Süngün in TAKDİR. Die Anerkennung, 2021, Filmstill | © Ülkü Süngün / Offener Prozess/ ASA-ff.e.V. Chemnitz