Quellen
Bundesarchiv Berlin, NJ 9445.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 90.
Eintritt frei
Mitglied der SPD, der ‚Eisernen Front‘ und der Widerstandsgruppe ‚Rote Rebellen‘
Seit 1922 lebte Josef Aidelsburger in München, wo er zunächst als Schuhmacher, ab 1924 in einer Ziegelei arbeitete. Von 1929 bis 1933 hatte Aidelsburger keine Stelle, danach übte er eine Tätigkeit als Hilfsarbeiter aus, u.a. bei der Reichsautobahn. Er war gewerkschaftlich beim Fabrikarbeiterverband organisiert und Mitglied in Arbeitersportvereinen sowie in der ‚Eisernen Front‘.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wirkte er bei den ‚Roten Rebellen‘ mit, einer Widerstandsgruppe um seinen ehemaligen Zugführer aus der ‚Eisernen Front‘, Franz Faltner, der sich frühere Mitglieder des Reichsbanners im Münchner Osten und des Arbeiterturn- und Sportvereins Aubing anschlossen. Aidelsburger verfasste u.a. einen Bericht über die Arbeitsbedingungen beim Bau der Reichsautobahn für das Grenzsekretariat der Sopade (Exil-SPD in der Tschechoslowakei) in Eger. Seine wichtigste Aufgabe bestand darin, schriftliches Material der Sopade (u.a. Flugblätter und Zeitungen) über die Grenze zu schmuggeln; er war an allen Verteilaktionen der Gruppe in München beteiligt, so auch vor der Volksabstimmung im August 1934.
Ende April 1935 wurde er von der Gestapo verhaftet. Wegen „eines Verbrechens der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“ verurteilte ihn das Oberlandesgericht München im Juli 1936 zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 14 Monaten Haft. Nach der Strafverbüßung wurde er im August 1937 in das KZ Dachau verbracht, wo er bis August 1939 in ‚Schutzhaft‘ war. Er starb an den Folgen der im KZ erlittenen Misshandlungen.
Bundesarchiv Berlin, NJ 9445.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 90.