Quellen
Giehse, Therese: „Ich hab nichts zum Sagen.“ Gespräche mit Monika Sperr, München 1973.
Schmidt, Renate: Therese Giehse. Na, dann wollen wir den Herrschaften mal was bieten!, München 2008.
Eintritt frei
Schauspielerin
Therese Giehse war die Tochter des Münchner Kaufmannsehepaares Gertrude und Salomon Gift. Mit Büroarbeit finanzierte sie ihren privaten Schauspielunterricht. Über Engagements in Landshut, Siegen, Gleiwitz und Breslau kam sie 1925 an die von Otto Falckenberg geleiteten Münchner Kammerspiele, wo sie bis 1933 blieb. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Giehse sowohl wegen ihrer jüdischen Herkunft als auch wegen ihrer politischen Überzeugungen in die Schweiz. Mit Erika Mann spielte sie im Kabarett ‚Die Pfeffermühle‘, am Züricher Schauspielhaus fand sie ihre berühmten großen Rollen.
Bertolt Brecht sah 1948 die Züricher Uraufführung des Puntila mit ihr und holte sie ans neugegründete Berliner Ensemble. 1949 kehrte Giehse an die Münchner Kammerspiele zurück, wo sie im darauffolgenden Jahr unter der Regie Brechts, der für sie ganze Szenen geändert hatte, eine denkwürdige Mutter Courage gab. Es ist nicht bekannt, warum Giehse trotz Brechts Drängen später nicht mehr nach Ostberlin zurückkehrte. Seit 1953 war sie vor allem an den Münchner Kammerspielen und in Zürich tätig, Gastspiele führten sie auch immer wieder nach Salzburg, Wien und Stratford-upon-Avon. Große Erfolge feierte sie auch mit Stücken von Jean-Paul Sartre, Max Frisch und vor allem Friedrich Dürrenmatt. Schon seit Max Ophüls' Die verkaufte Braut von 1932 hatte Giehse auch fürs Kino gearbeitet, für Frauen, Mütter und ein General bekam sie 1955 das Filmband in Silber. Später übernahm sie auch Rollen in Fernsehfilmen wie etwa in Helmut Dietls Münchner Geschichten.
Giehse, Therese: „Ich hab nichts zum Sagen.“ Gespräche mit Monika Sperr, München 1973.
Schmidt, Renate: Therese Giehse. Na, dann wollen wir den Herrschaften mal was bieten!, München 2008.