Phosphor (1918 – 1920)

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Verfasst von Paul Hoser

Antidemokratisches und antikommunistisches satirisches Wochenblatt

Feindbild: Räterepublikaner, hier dargestellt als Dachschützen und hinterhältiger Mörder, Karikatur in der Zeitschrift Phosphor, 1919 | aus: Phosphor, 1919, H. 13, Grafik: Theo Scharf (BSB)

Phosphor war eine vom 16.12.1918 bis zum 19.5.1920 erscheinende satirische illustrierte Wochenschrift. Herausgeber war der vielseitige Schriftsteller Kurt-Friedrich Freksa, der bereits während des Krieges die alldeutsche Zeitschrift Die Wirklichkeit mitverlegt hatte. Phospor wurde bei der Druckerei der Gebrüder Parcus gedruckt, die Verbindungen zur Thule-Gesellschaft hatten.

Publizistische Ausdrucksmittel waren Zeichnungen, Karikaturen, gleichnishafte Erzählungen und politische Gedichte. Einer der Zeichner war der auch im Simplicissimus vertretene Schwede Carl Olof Petersen. Das Blatt richtete sich u. a. gegen die Revolution in Bayern und im Reich, die hasserfüllt bekämpft wurde. Die russische Revolution wurde mit Zerstörung und Kannibalismus gleichgesetzt. Frankreich und England erschienen als Mächte, die Deutschland bis aufs Äußerte knechteten und seine Bevölkerung hungern ließen.

Politiker der Weimarer Demokratie wie Ebert und Erzberger wurden laufend als verächtliche und lächerliche Figuren dargestellt. Helden waren dagegen Hindenburg und Ludendorff, der deutschnationale Politiker Karl Helfferich und Graf Arco, der Mörder Eisners. Der Monarchie trauerte das Blatt aber nicht nach, auch war es nicht antisemitisch.

Quellen

Phosphor, 16.12.1918 bis 19.5.1920.

Empfohlene Zitierweise

Paul Hoser: Phosphor (Zeitung) (publiziert am 16.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/phosphor-zeitung-650