Quellen
Wertheimer, Waltraut: Magdalena Schwarz, in: Macek, Ilse (Hg.): ausgegrenzt – entrechtet – deportiert. Schwabing und Schwabinger Schicksale 1933 bis 1945, München 2008, S. 449-450.
Eintritt frei
Als Jüdin verfolgt
Dr. Magdalena Schwarz stammte aus sehr guten Verhältnissen: Ihr Vater war der wohlhabende Berliner Seidenfabrikant Erich Buchwald. Sie verließ ihr Elternhaus, nachdem es wegen ihrer Sympathien für die Kommunisten zu Unstimmigkeiten gekommen war, und legte das Abitur in Marburg ab. 1923 heiratete sie den Nürnberger Maschinenbauprofessor Ludwig Schwarz. Anschließend begann sie an der Universität München Medizin zu studieren. Nach dem Staatsexamen 1928 trennte sich Magdalena Schwarz, inzwischen Mutter einer Tochter, von ihrem Ehemann. 1931 eröffnete sie in München eine Praxis, daneben war sie als Fürsorgeärztin bei der Stadt tätig. Diese Beschäftigung verlor sie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme ebenso wie ihre Kassenzulassung.
Als das NS-Regime den jüdischen Ärzt*innen am 30.9.1938 die Approbation entzog, musste Magdalena Schwarz ihre Praxis in der Geroltstraße endgültig schließen. Allerdings erhielt sie als eine von 14 Münchner Ärzt*innen die Genehmigung, sich als ‚Krankenbehandler‘ ausschließlich um jüdische Patient*innen zu kümmern. Wegen der Beziehung zu einem Katholiken, die für die NS-Justiz als ‚Rassenschande‘ galt, verbüßte Schwarz 1939/40 eine Gefängnisstrafe. Wieder in Freiheit arbeitete sie im Israelitischen Krankenhaus in der Hermann-Schmid-Straße und behandelte ab Sommer 1941 Kranke in der ‚Judensiedlung Milbertshofen‘. Als sie erfuhr, dass sie am 23.2.1945 nach Theresienstadt deportiert werden sollte, wurde sie von Dr. Kurt Schneider als Patientin der Psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus Schwabing versteckt. Schwarz überlebte so den Nationalsozialismus und ging bis kurz vor ihrem Tod ihrem Beruf als Ärztin nach.
Wertheimer, Waltraut: Magdalena Schwarz, in: Macek, Ilse (Hg.): ausgegrenzt – entrechtet – deportiert. Schwabing und Schwabinger Schicksale 1933 bis 1945, München 2008, S. 449-450.