Hermann Frieb (11.12.1909 Mauerkirchen – 12.8.1943 Gefängnis München-Stadelheim)

Hermann Frieb, von Geburt Österreicher, zog 1928 nach München, wo er Volkswirtschaft studierte und Mitglied der SPD wurde. An der Universität war er Vorsitzender der Sozialistischen Studentenschaft. Nach 1933 hielt er mit Parteifreund*innen einen Gesprächskreis aufrecht, der auch illegales Material produzierte, jedoch von der Gestapo entdeckt wurde. Aus Deutschland ausgewiesen, setzte Frieb sein Studium in Wien und Prag fort, wo er Waldemar von Knoeringen kennenlernte, Grenzsekretär der SoPaDe und Leiter des ‚Inlandsdienstes‘ der sozialistischen Widerstandsorganisation ‚Neu Beginnen‘.

1935 konnte Frieb nach München zurückkehren und wurde Kopf des Münchner Zweigs der Organisation, die besonders eng mit der Augsburger Gruppe um Bebo Wager zusammenarbeitete. In Friebs Ferienhaus am Ammersee fanden zahlreiche konspirative Treffen statt, in der sich die Gruppe auf die, wie sie meinte, kommende Revolution vorbereiten wollte. Im August wurde Frieb zur Wehrmacht eingezogen, Wager übernahm die gesamte Führung der Organisation in Südbayern. Ab Februar 1942 wurden alle Gruppen von ‚Neu Beginnen‘ verhaftet – insgesamt etwa 200 Personen. Frieb wurde vom Volksgerichtshof am 27.5.1943 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt und am 12.8.1943 in Stadelheim hingerichtet.